Der Fettstoffwechsel – entscheidend im Triathlon

Wenn Sie Ihre Leistung im Ausdauersport verbessern möchte, sollten Sie an mehreren Punkten parallel ansetzen. Denn es sind einige unterschiedliche Faktoren, die sich unterschiedlich auf Ihre Leistungsfähigkeit auswirken. Wenn Sie für einen Triathlon trainieren, dann sollten Sie auch dem Fettstoffwechsel eine große Bedeutung schenken, weil dieser neben der maximalen Aufnahme von Sauerstoff einer der bedeutendsten und limitierendsten Faktoren für Ihre körperliche Leistungsfähigkeit ist.

Damit man versteht, welche Bedeutung der Fettstoffwechsel für den Triathlon hat, sollte man sich vergegenwärtigen, was im Körper bei Ausdauerbelastungen abläuft. Während des Trainings oder Wettkampfes gewinnt der Körper die benötigte Energie entweder aus Kohlehydraten oder aus Fetten, die dafür verstoffwechselt werden müssen. Dieser Stoffwechsel findet in den entsprechenden Zellen statt, die viele Mitochondrien (die sogenannten Zellkraftwerke) enthalten. Je mehr Mitochondrien sich in den Zellen befinden, desto besser, denn diese verstoffwechseln die Fette mit Hilfe von Sauerstoff. Anders ist es bei den Kohlenhydraten, die Verstoffwechslung dieser findet in der Zellflüssigkeit statt, wobei als Zwischenprodukt Pyruvat gebildet wird. Dieses dringt wiederum in die Mitochondrien ein, wo es verstoffwechselt wird. Allerdings gibt es hier ein Limit, denn wenn zu viele Kohlehydrate verbraucht werden und aufgrund dessen zu viel Pyruvat entsteht, wird Laktat gebildet. Eine zu hohe Konzentration von Laktat im Blut hat zur Folge, dass man die Belastungsintensität nicht weiter aufrecht halten kann.

Damit zeigt sich, dass die Prozesse des Stoffwechsels nie isoliert ablaufen, sondern gleichzeitig. Somit variiert es je nach der Intensität der Belastung, wie viele Anteile aus Fetten und Kohlenhydraten zur Energiegewinnung bereitgestellt werden. Kohlehydrate haben als Energielieferanten auch einen Nachteil, denn in den Zellen haben wir nur begrenzte Glykogenspeicher, die während eines Trainings oder Wettkampfes irgendwann wieder durch Zufuhr von Nahrung aufgefüllt werden müssen. Nachdem dann ein Zeitpunkt erreicht wird, an dem man den Energieverbrauch nicht mehr vollständig durch die Zufuhr von Kohlenhydrate decken kann, hat der Fettstoffwechsel eine sehr wichtige Bedeutung. Somit muss also der Zeitpunkt, an dem Fett dem Körper nicht mehr als hauptsächliche Energiequelle zur Verfügung steht, so lange wie möglich hinausgezögert werden. Aus diesem Grund ist das Fettstoffwechseltraining so wichtig, damit die wertvollen Kohlenhydrate gespart werden können. Damit man das schafft, ist es einerseits wichtig, richtig zu trainieren und andererseits spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle.

Wie die Ernährung den Fettstoffwechsel beeinflusst

Durch die Ernährung entscheidet sich, wie viele Kohlehydrate dem Körper überhaupt zur Verfügung stehen. Wenn man kurz vor Trainingsbeginn noch Kohlehydrate isst, werden vom Körper zu Beginn des Trainings vorerst hauptsächlich Kohlehydrate als Energiereserve verwendet. Das bedeutet, wenn man beispielsweise 60 Minuten vor einem Langstreckenlauf noch Kohlehydrate isst, wird weniger Fett beim Training verbraucht. Darum empfiehlt es sich, um den Fettstoffwechsel zu trainieren, mindestens zwei Stunden vor dem Training keine Kohlehydrate mehr aufzunehmen.

Es ist außerdem sehr ratsam, immer wieder einmal mit leeren Glykogenspeichern zu trainieren, weil dadurch der Fettstoffwechsel effektiv trainiert wird. Dies erreicht man beispielsweise, wenn man am Vorabend intensiv trainiert hat und am nächsten Morgen, ohne zuvor etwas zu essen, ein leichtes Training startet. Denn durch den Mangel an Kohlehydraten bildet der Körper weniger Pyruvat, welches zur Verstoffwechselung in die Mitochondrien gelangt. Somit bleibt in den Mitochondrien mehr Platz, um Fett zu verstoffwechseln. Man zwingt den Körper also dazu, Fett als Energiequelle zu verwenden. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass sich das Training tatsächlich in einem moderatem Bereich (GA1-Bereich) abspielt und es sich keinesfalls um ein intensives Training handelt. Beim Intensivtraining kommt es nämlich darauf an, durch einen hohen Kohlehydratverbrauch so viel Pyruvat wie möglich zu bilden.